Angst ist nicht nur mal so ein Gefühl. Sie zeigt sich auch deutlich im Körper.
Herzklopfen. Enge im Brustkorb. Rastlose Gedanken. Vielleicht kennen Sie das.
Wenn Angst entsteht, schaltet unser Körper auf Alarm – bereit zu fliehen, zu kämpfen oder zu erstarren. In diesem Moment dringen Worte möglicherweise nicht durch. Es gibt etwas viel Einfacheres: Berührung.
Was passiert bei Angst im Körper? Bei Angst übernimmt das vegetative Nervensystem – genauer gesagt: der Sympathikus, unser Stressnerv.
Er erhöht den Herzschlag, spannt die Muskeln an und versetzt den Körper in Hochspannung.
Was viele nicht wissen: Der Gegenspieler des Sympathikus – der Parasympathikus – lässt sich über Berührung aktivieren. Und das mit erstaunlicher Wirkung.
Massage als „Sprache der Sicherheit“ Ob sanfte Rückenmassage, Akupressur oder gezielte Fußreflexzonenarbeit: Jede ruhige, absichtslose Berührung sendet eine stille Botschaft an das Gehirn: „ Du darfst entspannen.“
Moderne Studien und jahrtausendealte Heilsysteme wie die Tuina zeigen:
Berührung kann das Angstsystem beruhigen.
Das ist oft der entscheidende Schritt zurück in die innere Stabilität.
Drei einfache Berührungs-Impulse zum Ausprobieren
Diese Griffe lassen sich ganz leicht zu Hause anwenden – ob bei sich selbst oder bei einem lieben Menschen:
- Der abendliche Fuß-Griff
Setzen Sie sich bequem hin, umfassen Sie mit beiden Händen einen Fuß – Daumen oben auf dem Spann, Handteller unten an der Sohle. (Handherz über Fußherz)
Halten Sie sanft, ohne zu drücken. Bleiben Sie 2–3 Minuten ganz ruhig in dieser Position.
Wirkung: Erdend, beruhigend, angstlösend.
- Die Schulter-Schale – zu zweit
Legen Sie beide Hände wie kleine Schalen auf die Schultern Ihres Gegenübers – ohne Druck, einfach nur haltend.
Diese Geste vermittelt: „Ich bin da. Du musst nichts tun.“
Wirkung: vermittelt Schutz, reduziert das innere Alarmsystem.
- Der Atempunkt (Akupressur)
Lokalisiert auf dem Brustbein – zwischen den Brustwarzen, etwa auf Herzhöhe: Der Punkt „Ren Mai 17“ (Shanzhong).
Massieren Sie ihn kreisend (in Uhrzeigersinn) mit zwei Fingern – sanft, langsam, bewusst atmen.
Wirkung: öffnet den Brustraum, beruhigt bei Engegefühl.
Ein kleiner Impuls Manchmal reicht ein Griff, eine Hand, ein Moment der Nähe, um den Körper zu erinnern: „Ich bin nicht in Gefahr. Ich bin verbunden.“
Wenn Sie spüren, dass Angst oder Unruhe in Ihnen wohnen – oder in einem Menschen, den Sie lieben – dann ist vielleicht gerade Berührung der Weg zurück in die Sicherheit.
Immer, wenn wir uns sicher, geborgen fühlen, können wir uns nicht gleichzeitig ängstlich, sorgenvoll oder unsicher fühlen.Berührung