Angst bleibt selten im Kopf – sie geht unter die Haut

Viele Menschen kämpfen mit körperlichen Beschwerden, für die es scheinbar keine Erklärung gibt.
Rückenschmerzen, Migräne, Magendruck oder innere Unruhe – alles „ohne Befund“.

Dabei liegt die Ursache oft tiefer:
Unverarbeitete Ängste oder dauerhafter Stress führen zu körperlichen Signalen, die sich über Wochen oder Monate entwickeln. Wer sie früh erkennt, kann gezielt gegensteuern.

Wie Angst sich körperlich äußert – die 6 häufigsten Symptome

  1. Nacken- und Schulterschmerzen
    → Der Körper zieht sich zusammen, als würde er sich schützen wollen.
  2. Kopfschmerzen oder Druck hinter den Augen
    → Besonders nach Tagen voller Grübeln oder unterdrückter Emotionen.
  3. Veränderte Körperhaltung (Schutzhaltung)
    → Kopf nach vorn, Schultern hochgezogen, Oberkörper leicht nach vorn gebeugt.
  4. Angespannter Kiefer oder Zähneknirschen
    → Vor allem nachts – ein Ventil für unterdrückte Anspannung.
  5. Magen-Darm-Beschwerden ohne organische Ursache
    → Reizmagen, Völlegefühl, Blähbauch, Übelkeit oder Durchfall.
  6. Ständige innere Unruhe
    → Oft diffus, kaum zu greifen – aber dauerhaft präsent.

Warum Angst sich im Magen-Darm-Bereich zeigt

Der Darm gilt als unser „zweites Gehirn“ – über den Vagusnerv ist er direkt mit dem emotionalen Zentrum des Gehirns verbunden.
Deshalb reagieren viele Menschen bei innerer Belastung mit Verdauungsproblemen – lange bevor sie merken, dass Angst im Spiel ist.

Wenn die Verdauung dauerhaft rebelliert, lohnt sich immer auch ein Blick auf die seelische Ebene.

Was Sie selbst tun können

Tipp 1: Körpersignale regelmäßig beobachten

  • Wie stehen Ihre Schultern beim Gehen oder Sitzen?
  • Ziehen Sie unbewusst den Kopf zwischen die Schultern?
  • Wie fühlt sich Ihr Atemraum im Brustkorb an – offen oder eng?

Diese kleinen Beobachtungen geben erste Hinweise darauf, wie angespannt Ihr System wirklich ist.

Tipp 2: Ein Reflexions-Tagebuch führen

Statt klassischem Symptomtagebuch:
Führen Sie ein kleines Begleitbuch für sich selbst. Notieren Sie, was Ihnen auffällt – körperlich wie emotional.

  • Wann treten Beschwerden auf?
  • Welche Gedanken oder Situationen begleiten sie?
  • Wie fühlt sich der Körper am Morgen? Am Abend?

So erkennen Sie Zusammenhänge früher – und können gezielter unterstützen (lassen).

Wann ist es Zeit, sich Hilfe zu holen?

Wenn körperliche Beschwerden über längere Zeit bleiben – besonders im Magen-Darm-Bereich – lohnt sich der Blick hinter die Symptome.

Es ist keine Schwäche, sich Unterstützung zu suchen.
Es ist ein Zeichen von Stärke und Selbstfürsorge.

Ausblick Im nächsten Artikel erfahren Sie:

Warum Ihre Füße früher spüren, wenn etwas nicht stimmt – und wie Fußreflexzonenmassage helfen kann.

Herzlich,
Ihre Denise Fürst