„Selbstliebe ist der Beginn einer lebenslangen Freundschaft.“ – Oscar Wilde
Selbstfürsorge: Zwischen Pflicht und Freude Wie wir lernen, gut für uns zu sorgen – nicht nur im Urlaub
Selbstfürsorge beginnt nicht erst im Urlaub
Der Sommer ist da, und viele sehnen sich nach Pause. Wegfahren. Abschalten. Durchatmen.
Und dann passiert etwas, was viele nur zu gut kennen: die Erholung stellt sich nicht so ein, wie wir es wollen und brauchen. Unseren Gedanken, To-dos und ein inneres Angetrieben sein ist einfach mitgereist! Der Kopf kriselt noch, das Durchatmen fällt erst nach einige Tagen leichter.
Selbstfürsorge im Alltag bedeutet: nicht zu warten, bis das nächste lange Wochenende oder die Ferien kommen. Sondern im Jetzt zu erkennen, was wir brauchen – und wie wir gut mit uns selbst umgehen.
Selbstfürsorge ist kein Luxus. Sie ist lebensnotwendig.
Was ist echte Selbstfürsorge?
Viele verstehen unter Selbstfürsorge: ein heißes Bad, ein Wellness-Tag oder ein Abend auf dem Sofa.
Das ist schön – aber greift zu kurz. Echte Fürsorge hat mehr Tiefe.
Echte Selbstfürsorge heißt:
- Klarheit über die eigenen Bedürfnisse
- Verantwortung für das eigene Wohlbefinden
- Zärtlichkeit im Umgang mit sich selbst
Sie beginnt im Kleinen: in einem Nein, das wir endlich aussprechen.
In einer Pause, die wir uns erlauben.
In einem Moment der Stille, den wir nicht gleich wieder mit Aufgaben füllen.
Warum fällt uns Selbstfürsorge oft so schwer?
Weil viele von uns gelernt haben, funktionieren zu müssen.
Weil wir andere nicht enttäuschen wollen.
Weil wir glauben, dass Fürsorge erst verdient werden muss – durch Leistung.
Dabei ist Selbstfürsorge kein Egoismus, sondern die Basis dafür, dass wir überhaupt für andere da sein können.
„Du kannst nicht aus einer leeren Tasse schenken.“
Impulse für mehr Selbstfürsorge im Alltag
Tipp 1: Stille als tägliche Medizin
Setzen Sie sich einmal am Tag bewusst in die Stille – ganz ohne Ziel.
Kein Meditieren, kein Atmen „müssen“, kein Visualisieren.
Einfach nur da sein. Fühlen. Lauschen. Vielleicht drei Minuten, vielleicht zehn.
Warum es wirkt: Die Stille gibt dem Nervensystem Raum zur Regeneration. Und dem inneren Kompass Zeit, sich neu auszurichten.
Tipp 2: Die Hand-auf-das-Herz-Geste
Legen Sie mehrmals am Tag eine Hand auf Ihr Herz. Atmen. Den Kontakt spüren.
Innerlich sagen: „Ich sehe mich. Ich bin bei mir.“
Warum es wirkt: Körperkontakt reguliert Stresshormone. Und diese einfache Geste verbindet uns sofort mit Mitgefühl – sich selbst gegenüber.
Tipp 3: Der Abend-Rückblick in drei Sätzen
Diese drei Fragen helfen bei einer inneren Rückschau (gern schriftlich):
-
Was hat mir heute gutgetan?
-
Wo habe ich mich selbst ignoriert?
-
Was möchte ich morgen liebevoller machen?
Warum es wirkt: Diese Mikroreflexion verankert Achtsamkeit im Alltag und hilft, sanft die eigenen Muster zu verändern – ohne Druck.
Selbstfürsorge ist ein Weg, kein Ziel
Selbstfürsorge braucht keine perfekte Methode – sondern ein ehrliches Hinspüren.
Sie wächst mit jeder Entscheidung, gut mit sich zu sein.
Nicht aus Pflichtgefühl. Sondern aus Freude am Leben.
Tipp: Nehmen Sie sich heute ein paar Minuten und fragen Sie sich:
Was ist heute mein liebevollster Akt der Selbstfürsorge?
Die Antwort muss nicht groß sein – aber sie kann Großes bewirken.